Den Therapiegarten entdecken
Unser Garten beinhaltet neben Blumen- und Gemüsegarten auch mehre Patienten- Einzelprojekte wie z.B. Bau eines Entenstalles, Projekt Ententeich oder Gestaltung des Springbrunnenteichs, Neugestaltung des Außenbereichs (Sitzplätze, Ruheplätze u.a.m.) Für diese Aufgaben wird jeweils die Verantwortung an einen oder mehrere Patienten übergeben, die sich dann selbständig mit planen, gestalten und Umsetzung über einen begrenzen Zeitraum während ihrer Therapie auseinandersetzen.
Seit 2012 bekommen wir auch wieder Unterstützung von Arno, unserem „Gartenbetreuer“. Arno hat den Garten schon vor Jahren einmal aufgebaut, nachdem er eine Ausbildung in der Landwirtschaftsschule absolviert hatte. Der Carina-Garten war sein Projekt, das ihn lange Zeit begleitet hat, und das er über mehrere Jahre in seiner Freizeit gepflegt hat.
In diesem Jahr wurde der Garten wieder neu gestaltet und neu belebt. Und wie man in der Fotoserie unschwer erkennen kann, ist er zum „Küchenlieferanten für gesunde Lebensmittel“ und zu einer „Oase der Entspannung“ herangewachsen.
Ein wesentlicher Aspekt in unserem Therapiegarten ist die disziplinierte biologische Handhabung. Die Düngung erfolgt über Kompostwirtschaft, auch Pferdemist vom hauseigenen Stall wird dazu verwendet. Um die Erhaltung alter Kulturpflanzen zu unterstützen und zu fördern werden die Pflanzen bzw. das Saatgut ausschließlich über Organisationen wie ARCHE NOAH, REINSAAT oder SUNNAHOF TUFERS zugekauft. Aus diesen Pflanzen werden hauseigen wieder neue gezogen.
Der Garten ist auch eine Chance sich mit Verantwortung auseinanderzusetzen. Hier zeigt sich dass es schon Mühe bereitet eine Grundstruktur (beispielsweise regelmäßiges Gießen und Jäten) einzuhalten.
Patientinnen und Patienten, die die Kraft des Gartens für sich nützen können, erleben im besten Fall intensiv mit, wie z.B. das Wachsen und Gedeihen funktioniert, wie Gartenarbeit Sinn gebend für das persönliche Wohlbefinden eingesetzt werden kann, und was es dazu braucht einer sehr sinnvollen Tätigkeit nicht nur Mühen und Beschwerlichkeit abzugewinnen. Für viele Patientinnen und Patienten ist die Vorstellung im Garten tätig zu werden vorerst mit Vorurteilen behaftet – die Gartenarbeit wird ausschließlich mit „Schmutzarbeit“ in Verbindung gebracht. Dass in Tätigkeiten wie z.B. das „in – der – Erde – Wühlen“ auch Ruhe und Entspannung gefunden werden kann, entdeckt so Mancher oft erst nach geraumer Zeit, wenn er sich auf das „Element Garten“ richtig eingelassen hat.
Unsere Patientin B. T. ist seit ca. 8 Monaten in der Carina auf Therapie. Über einen längeren Zeitraum betreute sie unseren Garten liebevoll, und wurde unter anderem immer wieder in unterschiedlichsten Formen mit ihren persönlichen Grenzen konfrontiert. Sie beschreibt ihre Eindrücke und ihren Bezug zu unserem Therapiegarten auf ganz besondere Weise.
Freude am Garten – ein Patiententext
(von Mag.(FH) Ulrike Türtscher)