Die Tagesschau
Innerhalb der therapeutischen Gemeinschaft erfolgt eine persönliche Reflexion des vergangenen Tages. Im Beisein eines/r Therapeuten/in kann jede/r PatientIn kurz zum vergangenen Tag und seinem Geschehen Stellung nehmen und zum Ausdruck bringen, wie sie/er sich selbst und die Gemeinschaft erlebt hat. Hierbei geht es um das Einbringen des Befindens der einzelnen PatientInnen. Die Tagesschau soll auch Platz für Gelungenes und Zufriedenstellendes bieten, sodass der Blick der Patienten auch auf das Positive gelenkt werden kann. Sie bietet die Möglichkeit, sich vom durchlebten Tag zu verabschieden und so das Sich-Einlassen und Einstellen auf den Feierabend und die Freizeit erleichtern.
Einen weiteren wichtigen Aspekt der Tagesschau stellt die Transparenz von Spannungen oder Konflikten in der therapeutischen Gemeinschaft dar. Durch den Ausdruck des persönlichen Befindens können Spannungen offen gelegt werden. Diese müssen häufig nicht akut gelöst werden, sollen aber aufgezeigt und ausgesprochen werden. Durch die Anwesenheit einer/s Therapeuten/in können etwaige spätere Lösungsmöglichkeiten gezeigt werden oder – bei Bedarf – die notwendigen Schritte zur Lösung eines Konfliktes im Anschluss an die Tagesschau unternommen werden.