Evaluationsbericht 2013
Auf Grundlage des erteilten Evaluationsauftrages werden im vorliegenden Bericht die Ergebnisse des Patientenjahrgangs 2013 wie folgt dargestellt und bewertet:
• Allgemeine statistische Kennzahlen
• Diagnosespektrum nach ICD-10 und individuelles Leitdrogen-/Abstinenzprofil
• Wirksamkeitsindikatoren zur stationären Entwöhnungsbehandlung.
Wichtige Patienten- und Behandlungsmerkmale 2013
Im Behandlungsjahr konnte eine Auslastung von durchschnittlich 105% erreicht werden. Zu 45% wurden Frauen, und zu 55% Männer behandelt. 83% der behandelten Patienten* waren unter 45 Jahre alt. Von 60 beendeten Behandlungen wurden 38 nach durchschnittlich 4,4 Monaten erfolgreich abgeschlossen (Haltequote=63%). 7 dieser Behandlungen hatten den Charakter von Krisen- und Stabilisierungsaufenthalten. Die Durchschnittsdauer dieser Maßnahmen betrug 16,5 Tage. Fünf Patienten (=8%) wurden durch den Leiter der Therapiestation entlassen. 15 Patienten (=25%) beendeten ihre Therapie durch Abbruch. Dabei 80% innerhalb des ersten Behandlungsmonats, 40% innerhalb einer Woche nach Therapiebeginn. 92% der Behandlungen wurden an österreichischen Staatsbürgern vorgenommen. Diese kamen überwiegend aus dem Bundesland Vorarlberg. Gerichtliche Auflagen bzw. Weisungen betrafen gut 17% der Behandlungen.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Die Therapiestation Carina erreichte in den letzten Jahren stets eine sehr hohe Auslastung. Mit der Individualisierung des Therapieangebots und der Entwicklung neuer Behandlungsangebote, wie der ambulanten tagesstrukturierenden Betreuung, werden wichtige Voraussetzungen für die nachhaltige Auslastung und Aufrechterhaltung der Behandlungsqualität erfüllt. 2013 konnte die Auslastung auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. Ein solches Ergebnis ist aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Bedarfsdeckung wünschenswert. Freie Kapazitäten bzw. Auslastungslücken bei gleichzeitig hoher Nachfrage und langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz ließen strukturbezogene Mängel im Aufnahmemanagement oder inhaltliche Mängel im Therapiekonzept vermuten. Aufgrund der sehr starken Nachfrage und der langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz scheint eine Vollauslastung zwar logisch, Überbelegungen sollten allerdings auch kritisch hinsichtlich ihrer möglichen negativen Auswirkungen konsequenter hinterfragt werden. Dies wurde auch bereits letztes Jahr angemerkt.