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Praktikumsbericht

Sonja Zengerle: "Für mich war jeder Tag etwas besonderes!"

Aufgrund meiner psychotherapeutischen Grundausbildung (Propädeutikum), sowie meinem Studium für Erziehungswissenschaft bot sich die Möglichkeit, ein Praktikum in einer psychosozialen Einrichtung zu absolvieren. Dabei hatte ich die Freude, es auf der Therapiestation Carina in Feldkirch zu machen. Eine Freude war es deshalb, da ich – trotz meiner täglichen langen Fahrt aus dem Bregenzerwald – nie das Gefühl hatte, umsonst da gewesen zu sein; denn für mich war jeder Tag etwas Besonderes!

Bereits am ersten Tag gewann ich unzählige Eindrücke vom Carina… Ich war nicht nur positiv überrascht von einigen Patienten, die mir teilweise offen, gesprächig, feinfühlig, aber auch skeptisch begegneten – auch vom Team war ich sehr angetan, da diese mir den Einstieg in mein sieben-wöchiges Praktikum doch sehr erleichterten, indem sie mich sofort mit einer herzlichen und offenen Art empfingen und ins Team aufnahmen. Ich hatte stets das Gefühl dazu zu gehören und der Umgang im Team, das doch relativ groß ist, war außergewöhnlich wertschätzend, hilfsbereit und offen. Selten habe ich ein so harmonisches Klima erlebt, wenn so viele unterschiedliche Charakteren in einem Team aufeinander stoßen.
Dies könnte am Konzept der Carina liegen, welches mir wirklich super gefällt: „Dem ‘JA‘ zur Therapie folgt das ‘JA‘ zum Leben.“ Dabei bilden die drei Kernbausteine

1) Soziotherapie,
2) Psychotherapie,
3) Medizin/Gesundheit & Krankenpflege,

sowie auch allgemeine Themenschwerpunkte das Fundament der Therapie.
Auch der intensive Austausch des Teams, welches aus Soziotherapeuten, sowie auch aus Psychotherapeuten besteht, ist fixer Bestandteil auf der Therapiestation. Aus diesem Grund ist die Therapiestation Carina nicht vergleichbar mit anderen psychosozialen Einrichtungen oder Stationen. Im Rahmen meines Praktikums wurde mir ermöglicht überall dabei sein zu dürfen; beispielsweise auch bei Team- bzw. Fallbesprechungen – dabei hatte auch ich die Möglichkeit, eigene Beiträge bzw. Wahrnehmungen usw. mit einzubringen, was außerdem sehr erwünscht war!

Durch den intensiven Kontakt mit den Patienten, der vor allem in den einzelnen Arbeitsbereichen besonders spürbar war, konnte ich nicht nur einzelne Patienten besser kennen und verstehen lernen; ich wurde auch selber gefordert, mich mit meinen eigenen Fähigkeiten und Persönlichkeit mit einzubringen. Im Umgang mit manchen Patienten konnten so nicht nur eigene Stärken entdeckt werden, auch Unsicherheiten konnten gezeigt und gemeistert werden. Natürlich gab es Situationen, die einen sehr herausforderten und an eigene Grenzen brachten; dennoch bot diese – etwas begrenzte – Zeit auch Möglichkeiten, mit manchen Patienten intensiver in Kontakt zu kommen und kleine Beziehungen aufzubauen, was ich sehr wertvoll fand.

Für die wertvollen Gespräche mit meiner Praktikumsbetreuerin, welche sich wöchentlich Zeit nahm, bin ich sehr dankbar. Sie waren nicht nur lehrreich, sondern auch sehr reflektierend und wertschätzend und manchmal konnte ich Dinge entdecken, die ich mit eigenen Augen noch gar nicht erkannt hatte!
Noch einmal möchte ich mich für diese besondere, intensive und wertvolle Zeit, in der ich unzählige Erfahrungen im Umgang mit Menschen, sowie auch Erinnerungen (z.B. Ausflüge, etc.) sammeln konnte, bei jedem Einzelnen – sei es Patient/-innen, als auch das gesamte Team – bedanken.