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Ablauf einer Therapie

Die Therapie ist in eine Probetherapiephase und eine Intensivtherapiephase unterteilt.

Seit 2010 ist die Therapie in eine Probetherapiephase und eine Intensivtherapiephase unterteilt. Fallweise kann sich bei Personen, die länger als vier Monate bleiben, noch eine Außenorientierungsphase anschließen. Im Weiteren wird noch auf den Wochenplan eingegangen.

Probetherapiephase (PTP)

Die Probetherapiephase beginnt mit dem Tag der Aufnahme, die üblicherweise zumindest über eine Nacht im Krankenzimmer erfolgt. Dies dient dazu, mit dem Pflegepersonal mehr Kontakt haben zu können, um zu sehen, wie die gesundheitliche Verfassung ist, ob sich Entzugserscheinungen entwickeln, wie stark sie ausgeprägt sind, ob medizinische Komplikationen zu befürchten sind, etc. Während der Entgiftung ist ein Aufenthalt im Krankenzimmer sinnvoll, wobei es sowohl von der klinischen Verfassung als auch von Harnkontrollen abhängt, wann eine Verlegung auf die Station erfolgen kann. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenzimmer beträgt ca. sechs Tage, manche sind nur ein oder zwei Nächte dort, andere bis zu drei Wochen.

Es erfolgt dann die Übersiedlung in eines der Doppelzimmer im Männer- oder Frauentrakt. Ebenso erfolgt dann die Integration in die Patientengruppe und eine Vorstellung in der täglichen Morgenrunde. Am ersten Tag auf der Station wird auch mit der Soziotherapie begonnen und es wird ein Arbeitsbereich zugeteilt. Von diesem Tag an gibt es auch eine Einbindung in alle anderen Aktivitäten wie Therapiegruppen und andere Aktivitäten. Einzelgespräche finden üblicherweise zweimal die Woche in einer Dauer von 30 bis 45 Minuten statt.

Neben dem Bezugstherapeuten oder der Bezugstherapeutin gibt es auch eine jedem Patienten zugeordnete Pflegeperson sowie den für den jeweiligen Arbeitsbereich zuständigen Soziotherapeuten/-therapeutin, die gemeinsam das Kernteam bilden. Nach üblicherweise 4 (2 bis 6) Wochen kann der Übertritt in die Intensivtherapiephase erfolgen, ab dann sind auch Ausgänge möglich und es gibt eine erweiterte Telefonregelung. Ein Übertritt ist nur dann möglich, wenn eine ausreichende Behandlungsmotivation besteht.

Die jeweiligen Interessenten fassen ihre Vorstellungen und Zielsetzungen in einem Antrag zusammen, der mit dem Kernteam besprochen und vom Großteam entschieden wird. Dies erfolgt jeweils an einem Freitag und übers Wochenende kann dann das sogenannte Übertrittsbild gemalt werden, welches ein Teil des Übertrittsrituals am jeweils folgenden Montag ist. Es wird dann ein Bild präsentiert, auf welchem die momentane Situation gegenständlich oder abstrakt dargestellt wird. Dazu kommen die Zielsetzungen und es wird dann mit den anwesenden Gruppenteilnehmerinnen und –teilnehmern besprochen, was getan werden kann, um im Haus diesen Zielen näher zu kommen. So können beispielsweise über das Ziel „körperlich fit werden“ eine Reihe von Angeboten genutzt werden, beispielsweise die Laufgruppe, die Fußballabende oder zusätzliche Aktivitäten im Haus oder außerhalb.

Intensivtherapie (ITP)

Die wichtigste Änderung besteht darin, dass es jetzt Ausgänge gibt, die wir als Training für ein drogenfreies Leben in gewohnter Umgebung betrachten. Es gibt Abendausgänge sowie „kleine Ausgänge“ am Wochenende (Sonntagnachmittag) sowie „große Ausgänge“ von Samstagfrüh bis Sonntagabend. Wir legen großen Wert darauf, dass diese Ausgänge gut vorbereitet und geplant sind. Jeder Ausgangsantrag muss verschriftlicht und in der Großgruppe vorgetragen werden. Wenn es aus der Patientengruppe oder dem Team Einwände gibt, wird diesen Rechnung getragen. Genauso wichtig ist es, am Tag nach dem Ausgang ebenfalls innerhalb der Großgruppe zu berichten.

An den Wochenenden gibt es jeden zweiten Samstagnachmittag eine begleitete Aktivität außer Haus und es ist auch möglich, Besuche zu bekommen.

Außenorientierungsphase (AOP)

Wer länger als vier Monate stationär ist, kann insbesondere für die Arbeitssuche auch unter der Woche längere Ausgänge bekommen.