"Vorübergehend eine Heimat (wieder)gefunden"
Bei strahlendem Herbstwetter fand im Oktober unser „Ehemaligentreffen“ statt – ein Fest, das im Laufe der Jahre in der Therapiestation schon zur Tradition geworden ist. An diesem Tag öffnen wir unser Haus für alle gegenwärtigen und ehemaligen Patientinnen und Patienten mit ihren Angehörigen und Kindern sowie für die Mitglieder des Fördervereins der Stiftung Maria Ebene FoME.
In der Arbeit mit süchtigen Menschen sind solche Angebote zum informellen Erfahrungsaustausch keine Einladungen im einfachen, herkömmlich verstandenen Sinn. Für viele ehemalige Patienten ist dies mit einigen Hürden verbunden. Zum einen wird von uns Abstinenz (zumindest für diesen Tag) gefordert, und zum andern kostet es wohl auch so manchen einiges an Überwindung um an einen Ort wiederzukehren, der mit schwierigen Prozessen bezüglich der eigenen Persönlichkeitsentwicklung verbunden ist. Konfliktlösungen finden, Problembewältigung, Widerstand auflösen, Ordnung, Verlässlichkeit, Mut zur Aufrichtigkeit, Wertschätzung usw. sind nur ein paar wenige Begriffe die aufzeigen an welchen Themen hier während der Therapie oft mühsam gearbeitet wird.
Nach einführenden Worten unseres Leiters Johannes Rauch über die Weiterentwicklung unseres Konzepts und Auswirkungen der Architektur unseres Hauses auf die Seele des Menschen, konnten wir wieder einige Gäste begrüßen. So auch unseren Stiftungspräsidenten Josef Fink mit Gattin, den Obmann vom Förderverein FoME Willi Hagleitner, unser Kuratoriumsmitglied Josefine Winkler, den Betriebsratsobmann Elmar Sturm und Franz Weigand vom Förderverein, der auch eine moderierte Erfahrungsgruppe leitete.
Wir danken allen ehemaligen Patientinnen und Patienten, die uns vom weiteren Verlauf ihrer Lebensgeschichte berichten und somit mithelfen, dass wir unsere Arbeit Bedarfsentsprechend weiterentwickeln können.
Im Rahmenprogramm der Veranstaltung sorgte die Band „ely . dee“ mit ihrer Begleitmusik für eine angenehme Atmosphäre und Unterhaltung beim Grillbuffet, das wieder hervorragend von unserer Soziotherapeutin Edith Böckle mit dem hauseigenen Küchenteam der Patienten organisiert wurde.
Dieses Jahr wurde unter anderem auch ein Impulsreferat von unserem Psychologen und Psychotherapeuten Oliver Bachmann abgehalten, zu einem Thema das auch in der Fachwelt polarisierend diskutiert wird: „Ist Abstinenz noch zeitgemäß?“ Das gesamte Referat lesen sie hier…