Jugendschutz in Österreich
Um langfristig die hohe Anzahl an jungen RaucherInnen in Österreich zu senken, braucht es auch die Anhebung des Mindestalters für den Konsum von Tabakprodukten auf 18 Jahre. Diese Änderung der Jugendschutzgesetze in den Bundesländern muss jedoch von einem geeigneten Maßnahmenbündel unterstützt werden.
Was das Rauchen angeht, sind österreichische Jugendliche Spitzenreiter im OECD-Staaten-Vergleich. Mit 15 Jahren greifen schon rund 20 Prozent täglich zur Zigarette, weitere 8 Prozent rauchen wöchentlich. Österreich ist außerdem einer von drei EU-Staaten in denen Rauchen noch ab 16 Jahren erlaubt ist. Deshalb unterstützt die SUPRO – Werkstatt für Suchtprophylaxe jene, die eine österreichweite Anhebung des Mindestalters für Tabakkonsum auf 18 Jahre befürworten. SUPRO-Stellenleiter Andreas Prenn fasst die positiven Aspekte einer Gesetzesänderung zusammen: „Studien zeigen, dass eine Anhebung des Alters aus gesundheitlichen Gründen sehr zu befürworten ist. Jugendliche entwickeln schneller eine Abhängigkeit und was dazu kommt: Je früher junge Menschen mit dem Rauchen beginnen, desto schwerer fällt es ihnen später wieder damit aufzuhören. Außerdem hat sich gezeigt, wer bis 18 nicht raucht, wird das mit großer Wahrscheinlichkeit auch später nicht tun.“
Begleitmaßnahmen essentiell
Eine Gesetzesänderung ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn weitere Begleitmaßnahmen umgesetzt werden. „Ein Verbot alleine garantiert keine Veränderung. Besonders wichtig sind flächendeckende Kontrollmaßnahmen, insbesondere in Form von Mystery Shopping, um die Einhaltung des Jugendschutzes zu gewährleisten. Im Bereich Alkohol konnte in Vorarlberg damit bereits sehr viel bewirkt werden“, führt Andreas Prenn aus. Weitere wichtige Maßnahmen, um die hohe Anzahl der jungen RaucherInnen langfristig zu senken, sind zum einen ein generelles Rauchverbot in allgemein zugänglichen Räumen, vor allem in der Gastronomie und die Kontrolle dieses Verbots. Außerdem muss das generelle Nikotinkonsumverbot auf dem Schulgelände endlich umgesetzt werden. Gemeinden sind aufgerufen, ein Rauchverbot auf Kinderspielplätzen zu erlassen. Auch ein Verbot von Zigarettenautomaten, wie es bereits in der Hälfte der EU-Staaten besteht, macht Sinn, denn die große Verfügbarkeit von Zigaretten in Österreich spielt eine maßgebliche Rolle für den hohen Konsum. „Wenn das Alter auf 18 angehoben wird, gilt es neben den präventiven Maßnahmen auch Entwöhnungs- und Reduktionsprogramme für bereits rauchende Jugendliche verstärkt anzubieten. Unser Wunsch ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen gesund erwachsen zu werden“, erklärt Prenn abschließend.