Häufige Fragen zu Computerspielen
Was macht die Faszination aus?
Viele Faktoren machen die Faszination vom Computerspielen aus. Im Gegensatz zu einem Buch oder Film sind Computerspiele interaktiv, die SpielerInnen können also aktiv ins Geschehen eingreifen und den Verlauf steuern. Computerspiele sind spannend und halten die Balance zwischen Lust und Frust. Auch Kommunikation ist mittlerweile bei vielen Spielen ein zentraler Bestandteil. Außerdem erlauben die Spiele einen Rückzug aus der Realität. Gerade für Jugendliche kann das Spielen mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Selbstinszenierung ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung sein und ihnen eine Bestätigung geben, die sie im realen Leben nicht erhalten.
Wie finde ich gute Spiele oder mehr Infos über die Spiele, die mein Kind spielt?
Oft wissen Eltern gar nicht, welche Spiele ihre Kinder spielen. Interessieren Sie sich dafür und lassen Sie sich zeigen, wie das Spiel funktioniert. Vielleicht werden Sie das Spielen Ihres Kindes nachher aus einem anderen Blickwinkel sehen.
Weitere Tipps zu Spielen bekommen Sie auf bupp.at.
Wie lange soll ich mein Kind spielen lassen?
Bei Jugendlichen sind pauschale Angaben nicht sinnvoll. Wichtiger ist, dass die (schulischen) Verpflichtungen erledigt werden und auch Zeit für andere Hobbys, Familie und Freunde bleibt.
Mein Kind spielt am liebsten den ganzen Tag? Muss ich mir Sorgen machen?
Auch ein vorübergehender, übermäßiger Konsum ist noch keine Sucht. Gerade ein neues Spiel lädt dazu ein, es intensiv auszutesten – oft lässt die Faszination dann rasch nach und die Spielzeit verringert sich wieder. Sprechen Sie auch in dieser Situation früh mit Ihrem Kind und versuchen Sie, die Motive für den Konsum zu erforschen. Beobachten Sie die Spielzeit und begrenzen Sie diese falls andere Verpflichtungen vernachlässigt werden.
Wichtig ist es, dass Ihrem Kind außer dem Computerspielen Alternativen zur Verfügung stehen, um mit Stress und negativen Gefühlen umgehen zu können (z.B.: Sport, Hobbys, etc.).
Mein Kind spielt gewalttägige Computerspiele, muss ich mir Sorgen machen?
Diese Frage wird kontrovers diskutiert. Fakt ist aber, dass das keine Studie eindeutig beweisen kann. Gewalthandlungen im Fernsehen anzuschauen oder gewalthaltige PC-Spiele zu spielen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man zum/zur GewalttäterIn wird. Wenn Sie als Eltern ein Spiel nicht gut finden, Ihr Kind jedoch fasziniert ist, wird ein Verbot nur kurzfristig etwas bringen. Viel wichtiger ist es, Ihre Bedenken Ihrem Kind gegenüber zu äußern und gemeinsam darüber zu diskutieren. Versuchen Sie zu verstehen, was die Faszination für Ihr Kind ausmacht. Beim Kauf von Spielen sollten Sie auf die PEGI- Kennzeichnung achten. Diese gibt Auskunft über die Altersstufe und mögliche nicht jugendfreie Inhalte. Hilfreiche Informationen über Computerspiele finden Sie auf: www.bupp.at
Mein Kind spielt seit Weihnachten zwei Wochen lang täglich mehrere Stunden dasselbe Spiel – ist es computersüchtig?
Auch ein vorübergehender, übermäßiger Konsum ist noch keine Sucht. Gerade ein neues Spiel lädt dazu ein, es intensiv auszutesten – oft lässt die Faszination dann rasch nach und die Spielzeit verringert sich wieder.
Aber: Sprechen Sie auch in dieser Situation früh mit Ihrem Kind und versuchen Sie, die Motive für den Konsum zu erforschen. Beobachten Sie die Spielzeit nach Ende der Weihnachtsferien und begrenzen Sie diese falls andere Verpflichtungen vernachlässigt werden.
Wie lange soll ich mein Kind täglich spielen lassen?
Kindergartenkinder sollten maximal eine halbe Stunde pro Tag am Computer spielen dürfen, beim Eintritt in die Volksschule sollten es maximal 45 Minuten sein. Die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsspanne umfasst ungefähr diese Zeitdauer.
Bei älteren Kindern sind pauschale Angaben nicht sinnvoll. Wichtiger ist, dass die (schulischen) Verpflichtungen erledigt werden und auch Zeit für andere Hobbies, Familie und Freunde bleibt.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Angst habe mein Kind ist süchtig?
Sie können gerne uns für eine Erstabklärung kontaktieren. Bei diesen Gesprächen helfen wir sowohl Jugendlichen als auch Eltern und anderen Bezugspersonen von Jugendlichen (z.B. LehrerInnen, LehrlingsausbilderInnen, …), wenn es darum geht, Situationen, Herausforderungen und Krisen rund um die Themen Substanzkonsum (z. B. Cannabis) oder missbräuchliches Verhalten (Glücksspiel, Computerspiele, Medienkonsum, …) richtig einzuschätzen bzw. die eventuell notwendigen nächsten Schritte zu setzen. Außerdem helfen wir Ihnen sich im Hilfesystem Vorarlbergs’ zurecht zu finden.
Dies können Sie selbstverständlich auch anonym machen. Alle Angaben werden vertraulich behandelt!
Tipps:
- Vereinbaren Sie Regeln zur Nutzung der Computerspiele!
Die Regeln sollten altersabhängig gestaltet sein, aber auch die individuelle Entwicklung Ihres Kindes berücksichtigen. Wenn festgelegte Zeiten überschritten werden, reagieren Sie nicht gleich mit Wegnahme des Spiels, sondern überlegen Sie sich angemessene Konsequenzen.
- Hinschauen und handeln!
Wenn Ihr Kind Spiele spielt, die Sie als gefährlich oder gewalttätig betrachten oder Sie sich wegen des Medienkonsums Ihres Kindes Sorgen machen:
- Reden Sie mit Ihrem Kind darüber!
- Fragen Sie nach, um was es in dem Spiel geht und warum es Ihr Kind fasziniert.
- Probieren Sie das Spiel selbst einmal aus!
- Erarbeiten Sie mit Ihrem Kind medienfreie Alternativen!